Zum vierten Mal in Folge ist der schuldemokratische Entwicklungsprozess des Gymnasiums Traben-Trarbach, ‚Denk mal – mach mal‘, als eines der Best Practice Projekte in Deutschland ausgezeichnet worden. Ausschlaggebend waren erneut die vielfältigen Aktionen der SoR (Schule ohne Rassismus) – AG.Die Jury sprach der SoR-AG für ihre Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur, Gemeinschaft, Diskriminierung und Ausgrenzung wiederum besondere Anerkennung zu. In diesem Jahr stand die Schul- und Lernkultur im Fokus. Unter dem Motto “Ein Schritt nach vorne – auch für mich?“ setzten sich AG-Mitglieder nicht nur theoretisch mit chronischen und schwer heilbaren Krankheiten auseinander, sie suchten die Zusammenarbeit mit der Villa Kunterbunt, dem Nachsorgezentrum in Trier. Gemeinsam mit betroffenen jungen Mädchen entwickelten sie Verständnis für die jeweiligen Krankheiten und auf dieser Basis ein Rollenspiel. Michelle Steffens aus der AG, selbst an Diabetes erkrankt, regte die Treffen in der Villa Kunterbunt an. Kreiert wurde ein Button, der die Zusammenarbeit zwischen der Villa Kunterbunt und dem Gymnasium TrabenTrarbach symbolisiert.

Liam Kettermann, einer der kreativen Köpfe der SoR-AG, setzte dieses Rollenspiel, ergänzt um weitere Rollen wie Asylsuchende, Beamte, Obdachlose, Alleinerziehende, von Altersarmut betroffene Rentner, übergewichtige Jugendliche usw., in einem Brettspiel um. In Anlehnung an das „Spiel des Lebens“ erstellte er „Ziel des Lebens“. Einen Schritt nach vorne kann man nicht immer gehen, mangels Geld oder anderer Umstände. Er ließ dieses Spiel im Grundkurs Geschichte Probe spielen, setzte Verbesserungsvorschläge seiner Mitschüler*innen direkt um. Die Schüler*innen waren überrascht von den „Auswirkungen“ ihrer jweiligen Rolle. Der Perspektiv-Wechsel bewirkte Erstaunliches.

Besonders wichtig war dieses Mal also die persönliche Auseinandersetzung mit Einschränkungen. Michelle hat verdeutlicht, wie es ist, mit chronischen Krankheiten zu leben und Liam hat mit Hilfe des von ihm entwickelten Spieles vielen Mitschüler*innen die Augen geöffnet. Sein Spiel regt zur Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Arten von Einschränkungen an und macht bewusst, dass nicht jede(r) alles kann.

Beide Spiele wurden nicht nur in vielen Klassen und Kursen gespielt, sondern auch im Rahmen von pädagogischen Erwachsenen-Fortbildungen mehrfach vorgestellt.

Mark Grohmann entwarf zudem einen neuen Schulbutton und ein Banner mit dem Motto: Hand in Hand – Miteinander Tolerant – Gymnasium Traben-Trarbach.

Zur Urkundenübergabe im Rahmen der Lernstatt Demokratisch Handeln (#Mischdichein) in Bad Münder fuhren Michelle und Liam mit der betreuenden Lehrerin der SoR-AG, Anette Heintzen. Unterstützt wurde die Fahrt von der Sparkasse EMH.

Die Teilnahme an einer Lernstatt ist immer etwas ganz Besonderes. Vertreter*innen der Best Practice Projekte Deutschlands werden eingeladen, um sich auszutauschen. Liam dazu: „Zu sehen, wie viele Menschen sich mit Begeisterung engagieren, um sich für die Demokratie einzusetzen, hat mir besonders gut gefallen.“ Michelle: „ Ich nehme sehr viele neue Erfahrungen und Kenntnisse mit. Nicht nur neue Projektideen für das kommende Schuljahr, sondern auch die Erkenntnis, wie viele Menschen bereit sind, sich für etwas einzusetzen und vor allem in welchem Alter. Gerade die Begeisterung der Grundschulen wird mir in Erinnerung bleiben.“

Für das nächste Schuljahr wird die SoR-AG sich mit neuen Projekten wieder bei Demokratisch Handeln bewerben.

Text: Schule
Fotos:  Demokratisch Handeln;  Anette Heintzen

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