Lateinschule 1573 - 1648
Jahr | Ereignis |
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1571 | Trarbacher Pfarrer und Superintendent (Leiter) wollen Errichtung einer höheren Schule in Trarbach |
1573 | Eröffnung der Trarbacher Lateinschule (Scola) → infolge der Reformation von Protestant Unterhaltung durch Wolfer Schaffnei, Kondominat evang. (Pfalz) Johann I. von Simmern-Zweibrücken und kath. Markgrafen Philipp von Baden Erster Rektor: Johannes Wagner aus Hornbach Zu der Elementargruppe werden zwei weitere Klassen hinzugefügt (beaufsichtigt unter Rektor und Secundans) Schulgesetz: "Wahre Frömmigkeit und gute Kenntnisse" Hauptbildungsziel: Eloquentia Latina (ciceronianisches Latein schreiben und sprechen) → 24 Stunden Latein ((Leit-)Methode des Straßburger Pädagogen Sturm), 1 Stunde Religion, 1 Stunde Gesang Schulgebäude: zwei Stockwerke, drei Räume → drei Klassen Unterrichtszeiten: 7-9 Uhr, 12-14 Uhr, 15-16 Uhr "Christliche Schule untersteht der geistlichen Aufsicht" Regeln: • Schulkleidung vorgeschrieben • nur Latein reden → Muttersprache wird vernachlässigt • Aufenthaltsverbot in Schenken und Buden • Verbot des Badens in der Mosel |
1576 | Schüleranzahl: 78 (23 davon auswärtig), bei knapp 688 Einwohnern "Günstige Entwicklung" durch Pest bedroht (1576-1583-1597) → nur noch zwei Lehrer und zwei Klassen Die ersten drei Direktoren klagen über geringen Lohn (80 Gulden, 1 Fuder Wein, 8 Malter Korn, 1 Wagen Heu bei freier Wohnung) |
1590 | Zweiter Rektor J. Rhodius wird kurzzeitig (für ein Jahr) entlassen und die Lateinschule wird wieder eine einklassige Stadtschule |
1620 | Unter Rektor J. Ursinus (1598-1672): 30-jähriger Krieg: Die Eroberung der Stadt durch Spanier und die Rekatholisationsversuche schienen erstmals das Ende der jungen Schule zu sein |
1632 | Befreiung durch Schweden Kirche und Schule bestehen wieder, Schule fristet jedoch nur ein kümmerliches Dasein unter fünf Rektoren bis 1648 |
Gymnasium Illustre 1649-1800
Jahr Ereignis
1649 Nach westfälischem Frieden wird Lateinschule mit Hilfe des Herzogs Georg Wilhelm wieder eröffnet
Sprechen der deutschen Sprache im Unterricht
Kein Schulgeld mehr
Drei Klassen werden wieder eingerichtet:
• Infima: Knaben und Mädchen → Lesen, Schreiben, Rechnen, Anfänge in Latein
• Secunda: Knaben → Weiterführung/Abschluss Latein, lateinische Poesie, Anfänge in Griechisch
• Prima: Knaben → Wiederholung des Gelernten, Weiterführung Griechisch, Denklehre, Redekunst, klassische Dichtung, Aufführung klassischer Bühnenstücke, Vorschule der Philosophie
"methodus docendi": Hochschulreife in drei Jahren
Schule hinkt im Allgemeinen der geschichtlichen und kulturellen Entwicklung hinterher
1654 Unterrichtszeiten werden geändert: einmal wöchentlich: 6 Uhr Beginn der Predigtstunde, 7-10 Uhr, 12-15 Uhr
1686 Erneute Drangsale durch französische Einquartierung, Fronarbeiten → Dauer fast ein halbes Jahrhundert
1701 - 1714 Erbfolgekrieg: Stadt und Schule leiden unter französischer, hessischer, preußischer, sächsischer und holländischer Besatzung
1721 Neue Lehrbücher → Förderung der französischen Sprache
1750 Feier des 100-jährigen Jubiläums
1753 Anstellung zweier Pfarrer
1780 Johannes Touton trägt als erster Rektor den Titel "Professor"
Schüleranzahl steigt von 50 auf 60 Schüler, Anzahl hält bis zur französischen Revolution an
1795 Schülerzahl nimmt durch Besetzung Traben-Trarbachs durch französische Truppen und Seuchen ab
1798 Alle restlichen 17 Schüler kommen in eine Klasse
1800 Schließung der Schule
Das Provisorium 1800-1818
Jahr | Ereignis |
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1800 | Gründung der Privatschule |
1802 | Schule verliert kirchlichen Charakter durch Schulgesetze |
1803 - 1807 | Unterbrechung des Unterrichtens |
1807 - 1812 | Unterrichten der 5-20 Schüler durch Pfarrvikaren (Theologen) |
1813 | Durch Wiedereinführung des wissenschaftlichen Unterrichts (durch den zweiten Trarbacher Pfarrer Heinrich Pfeiffer) steigt Schüleranzahl auf über 30 → bietet Grundstock für neue Schule (Progymnasium) |