Mit dem Ende des Schuljahres 2024/2025 verabschiedete das Gymnasium Traben-Trarbach eine Persönlichkeit, die über mehr als ein Jahrzehnt hinweg das kreative Leben unserer Schule bereichert und Generationen von Schülerinnen und Schülern inspiriert hat: Herrn Klaus Werner. Seit dem Schuljahr 2014/2015 leitete er mit außergewöhnlichem Engagement und spürbarer Begeisterung unsere beiden Kunstwerkstatt-AGs – und hinterlässt Spuren, die weit über das Schulgelände hinausreichen.
Obwohl Herr Werner kurz vor seinem 72. Geburtstag steht, erfüllte er seine Aufgabe stets mit einer Energie, die ansteckend wirkte. In seinen beiden zweistündigen Arbeitsgemeinschaften für die Jahrgangsstufen 5 bis 9 schuf er einen besonderen Raum: einen Ort der Ruhe, der Neugier, der Konzentration und der grenzenlosen Kreativität. In dieser Atmosphäre konnten Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Ideen verwirklichen, Materialien erproben, Ausdrucksformen entdecken und künstlerisch wachsen.
Dass dies gelang, lag vor allem an der beeindruckenden Fähigkeit von Herrn Werner, Kinder und Jugendliche in ihrer Individualität wahrzunehmen und zu fördern. In altersgemischten Gruppen betreute er gleichzeitig die unterschiedlichsten Projekte – stets mit Geduld, wachem Blick, großem fachlichen Können und einem untrüglichen Gespür für motivierende Worte. Diese Art der pädagogischen Präsenz, die man nicht lernen kann, sondern in sich trägt, hat die Arbeit in seinen AGs geprägt und für viele zu einem Highlight des Schulalltags gemacht.
Dabei ist Herr Werner kein ausgebildeter Pädagoge – was kaum jemand glauben mochte. Sein beruflicher Weg begann als Maler und Grafiker in Dresden, später zog er als bildender Künstler nach Ellern im Hunsrück. Die Weitergabe seines künstlerischen Wissens war ihm seit jeher ein Herzensanliegen. Seine intrinsische Begeisterung, junge Menschen kreativ werden zu lassen, hat unzählige Schülerinnen und Schüler erreicht und ihnen den oft langen Nachmittag an der Ganztagsschule verschönert.
Auch heute noch ist Herr Werner künstlerisch aktiv. Sein Schwerpunkt liegt auf figürlichen Arbeiten in unterschiedlichsten Techniken – Aquarell, Ölmalerei, Zeichnung. Sein Garten in Ellern, geschmückt mit eigenen Skulpturen und farbenfroh gestalteten Sägewerkschwarten, zeugt von seiner unerschöpflichen Schaffenskraft.
Besonders erwähnenswert ist seine außergewöhnliche Zuverlässigkeit und Hingabe zur Kunstvermittlung. In den Anfangsjahren nahm er gleich dreimal pro Woche die rund 50 Kilometer lange Fahrt von Ellern nach Traben-Trarbach auf sich, um drei Arbeitsgemeinschaften anbieten zu können – ein Einsatz, der tiefen Respekt verdient.
Ein besonders persönlicher Moment ereignete sich am 25. Juni 2025 während seiner letzten Kunstwerkstatt-AG: Der Schulleiter OStD Jochen Wiedemann, Ganztagsschulkoordinator StD Uwe Ohrem sowie eine Delegation der Schülervertretung besuchten Herrn Werner, überreichten ihm ein Präsent und überbrachten den Dank der gesamten Schulgemeinschaft. Auf dem dazu entstandenen Foto ist Herr Werner an vierter Stelle von rechts, Herr Wiedemann an dritter Stelle von rechts und Herr Ohrem an zweiter Stelle von rechts zu sehen.
Der Abschied von Herrn Werner fiel uns – Kollegium, Schulleitung und vor allem vielen Schülerinnen und Schülern – spürbar schwer. Doch wir lassen ihn auf eigenen Wunsch in den wohlverdienten nächsten Lebensabschnitt gehen, erfüllt von Dankbarkeit für alles, was er unserer Schule geschenkt hat.
Lieber Herr Werner, wir danken Ihnen von Herzen für Ihre Inspiration, Ihr Können und Ihre unvergleichliche Art, junge Menschen für Kunst zu begeistern. Sie werden uns fehlen – und in vielen kreativen Werken Ihrer ehemaligen AG-Mitglieder weiterleben.












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