Im Rahmen der „Kritischen Pause“ kam die Schulgemeinschaft des Gymnasium Traben-Trarbach zusammen, um unter dem Titel „Erinnern für die Zukunft – der 9. November“ der Opfer der Reichspogromnacht zu gedenken.
In einer kurzen Ansprache erläuterten die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen zunächst, dass der 9. November ein Tag sei, an dem in der deutschen Geschichte viel passierte:
„Am 9. November 1918 wurde in Berlin die Republik ausgerufen – das Ende des Kaiserreichs und der Beginn einer Demokratie. Am 9. November 1923 scheiterte in München der sogenannte Hitler-Putsch – ein früher, aber gefährlicher Versuch, die Demokratie zu zerstören. Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer – ein Symbol der Freiheit und des friedlichen Miteinanders. In der Nacht des 9. Novembers bis zum 10. bzw. 11. November 1938 kam es zu deutschlandweiten und gewaltsam organisierten Überfällen auf Jüdinnen und Juden.“
In einer gemeinsamen Schweigeminute, die begleitet wurde von dem Lied „From Doina To Hava Naquila“ der jüdischen Band „KROKE“ gedachte die Schulgemeinschaft der Opfer der Reichspogromnacht.
Die Jugendlichen forderten anschließend auf: „Der 9. November zeigt uns: Geschichte fordert uns auf, hinzusehen, zu verstehen und Verantwortung zu übernehmen. Wir erinnern nicht nur an die Vergangenheit, sondern auch daran, dass Ausgrenzung und Hass heute keinen Platz haben dürfen. Lasst uns respektvoll miteinander umgehen, lasst uns einander zuhören. Behandle andere Menschen so, wie du selbst behandelt werden möchtest. Lasst uns auch mal Widerstand leisten, wenn es sein muss.“
Als Abschluss der „Kritischen Pause“ gaben die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a und 8b den Leitsatz mit auf den Weg, „Seid Menschen“. Dieser stammt von Margot Friedländer, die als Überlebende des Holocaust zunächst lange in den USA lebte und später nach Deutschland zurückkehrte. Sie engagierte sich in Schulen und in der Öffentlichkeit für Erinnerungskultur, gegen Antisemitismus und für Menschlichkeit – geprägt von ihrem Leitsatz „Seid Menschen“. Diesen Leitsatz übersetzen die Schülerinnen und Schüler zudem in unterschiedliche Sprachen und gestalteten ihn unter dem Titel „Erinnern für die Zukunft“ an einem Fenster im Schulgebäude.
(Text: Sophie Lang, Fotos: Kai aus dem Bruch)












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