Dass Projektgruppen beim Bundeswettbewerb Demokratisch Handeln erfolgreich sind, das hat schon Tradition in der Geschichte des Gymnasiums Traben-Trarbach. In der Vergangenheit wurden sechs von ihnen für ihr herausragendes Engagement für ein demokratisches Miteinander ausgezeichnet. Neu aber ist, dass in diesem Jahr gleich zwei Projektgruppen auf dem Siegertreppchen ganz oben standen.

Clarissa und Elisa (7a, SoR-AG) nahmen während des Junify - Demokratiefestivals in Berlin, wo die Projektgruppen sich auch austauschten, die Urkunde für das Projekt „Kritische Pause“ (Bereich Schule und Zusammenleben) entgegen. „Kritische Pausen“, das sind regelmäßige Informations- und Diskussionsveranstaltungen im Schulalltag. Über die Themen entscheidet die Schulgemeinschaft demokratisch, alle dürfen das Wort ergreifen.

Das Projekt „Was ich nicht weiß, macht mich heiß?“ (Bereich Geschichte und Erinnern, Auseinandersetzung mit der deutschen Besatzungszeit in Griechenland und deren Folgen bis heute) wurde im November bereits Bundessieger im Wettbewerb „Challenge History – Remember Hellas“. Diesmal nahmen Lydia und Sarah (MSS 1, SoR-AG) die Urkunden für die letztjährige Klasse 9b entgegen.

Lydia zum Treffen in Berlin: „Mich hat die vielfältige Auswahl der Workshops beeindruckt, von Graffiti bis zu Camera obscura war alles dabei. Ich selbst habe mich für eine historische Thematik entschieden, den "Rundgang Antisemitische Verfolgung " durch Berlin Schöneberg. Hierbei hat man der Geschichte konkrete Gesichter geben können, denn wir besuchten unter anderem Wohnhäuser, in denen Opfer der NS-Zeit wohnten und erfuhren erschreckende Details aus persönlichen Schicksalen. An jeder Straße hingen Schilder, welche die zahlreichen Verbote für Juden unterstrichen, z.B. "Juden dürfen keine Haustiere mehr besitzen". Durch Fotos und persönliche Berichterstattung in einer Ausstellung im Rathaus Berlin Schöneberg wurde die Historie äußerst lebendig.

Sehr gelungen, war auch das Abendprogramm, als z.B. der Wanderzirkus Cabuwazi, der Beatboxer Mando oder die Rapperin Haszcara auftraten. Es waren anstrengende, aber doch sehr lehrreiche Tage, die meine Definition von Demokratie erweitert haben, denn Demokratie kann auch in kleinen Dingen stecken.“

Sarah urteilt so: „Das Festival fand ich allgemein sehr gelungen. Bei Lydias und meinem Workshop wurde uns eine Reihe von Büchern zur Verfügung gestellt, in denen einzelne Schicksale aufgezeichnet worden sind. Frau Nirit Ben-Joseph, die uns dabei begleitet hat, fand ich deshalb so sympathisch, weil sie mit all den Dingen so menschlich umgegangen ist. Sie hat eigene Erlebnisse und Erfahrungen mit uns geteilt.
Unabhängig vom Workshop fand ich auch schön, wieviel Mühe das Demokratisch Handeln Team sich noch gemacht hat, um uns eine tolle Zeit zu bereiten.
Die Abendshow am Mittwoch war wirklich sehr interessant und inspirierend, gerade weil junge Menschen aus Berlin-Marzahn (Wanderzirkus Cabuwazi), genau in unserem Alter, Artistisches vorgeführt haben und man dadurch gesehen hat " irgendwie ist doch alles möglich".
Man hat außerdem viele neue Menschen kennen gelernt durch die Zimmeraufteilung und die Zeit im Kulturzentrum Weiße Rose. Alle waren offen und es war schön, sich zu unterhalten und neue Gesichter zu sehen.
Am Ende bekamen wir einen Blick darauf, was zum Beispiel die Theatergruppe oder die Graffiti-Gruppe erarbeitet haben, sodass man nicht nur in seiner " Bubble " war.
Insgesamt hat man viel über Demokratie mitgenommen und nicht nur wegen den Workshops, sondern schon allein wegen der Interaktion mit neuen Menschen und der Frage, wie man sich verhält, damit man anderen, die man noch nicht kennt, nicht ihre Freiheit oder ihren Spaß oder die gute Laune wegnimmt.“

Elisa beschreibt ihre Erfahrungen so: „Wir durften uns viele schöne Shows anschauen, Workshops besuchen und eine Stadtführung am ersten Abend mitmachen. Ich fand, dass Clarissas und mein Graffiti-Workshop sehr gut war. Wir haben relativ schnell angefangen zu sprühen und am Ende durften wir uns als Gruppe ein gemeinsames Motiv ausdenken und sprühen. Denn gemeinsame Entscheidungen sind demokratische Entscheidungen, das wurde uns beim Junify -Festival schnell bewusst. Bei den anderen Projekten wurde einem bewusst, dass man nicht erwachsen sein muss, um etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen. Alle Gewinnerprojekte wurden vorgestellt und man konnte sich viele Anregungen und Inspirationen holen.“
Diese Gewinner-Projekte wurden zudem im Rathaus Schöneberg der Öffentlichkeit präsentiert.

Weitere Informationen über den für die Demokratiebildung so wichtigen Wettbewerb, an dem in diesem Jahr über 14000 junge Menschen vom Kindergartenalter bis 25 Jahre mitmachten, und alle bisherigen Projekte des Gymnasiums Traben-Trarbach findet man über die Seite www.demokratisch-handeln.de (Projekte).

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