„Das ist wirklich ein beeindruckender und schauerlicher Ort, den wirklich jeder einmal gesehen haben sollte!“ So wie die 15-jährige Lena äußerten sich die meisten ihrer gleichaltrigen Mitschülerinnen und Mitschüler nach ihrer Rückkehr von einer der noch immer beklemmendsten Stätten des Ersten Weltkriegs.

Am Samstag, dem 1 Juli, hatten insgesamt sieben jugendliche Teilnehmer der Klassenstufen 8 und 9 der AG „Geschichtswerkstatt“ des Gymnasiums Traben-Trarbach unter Leitung des hiesigen Museumsleiters Dr. Christof Krieger und in Begleitung von Studiendirektor Uwe Ohrem sowie dreier Eltern das Schlachtfeld von Verdun zum Ziel einer Tagesexkursion gemacht. Einem historischen Ort, an dem – nicht eingerechnet die ebenfalls nach Hunderttausenden zählenden Verletzten und lebenslang psychisch Gezeichneten – zwischen Februar und Dezember 1916 allein mehr als 300.000 französische und deutsche Soldaten in einem sinnlosen monatelangem Gemetzel ihr Leben verloren.

Neben dem „Mémorial“, dessen Museumskonzeption anlässlich des hundertsten Jubiläums der Schlacht grundlegend überarbeitet und modernisiert wurde, stand eine Besichtigung der unterirdischen Kasematten des Forts „Douaumont“ sowie der obligatorische Besuch des „Beinhauses“ (das allein die Knochen von 130.000 unidentifizierten Toten bewahrt) samt dem dortigen französischen Soldatenfriedhofs auf dem Programm. Vor der Rückfahrt machte man zudem an der zwischenzeitlich überwachsenen Kraterlandschaft Halt, an dem vor der Schlacht einmal das Dorf Fleury stand.

Hintergrund der Exkursion war die intensive Beschäftigung mit dem heute weitgehend vergessenen Schriftsteller Werner Beumelburg, der als einer der auflagenstärksten Autoren der 1920er Jahre und später auch des „Dritten Reiches“ in Traben-Trarbach geboren wurde und einst auch selbst das hiesige Gymnasium besucht hatte.

Obwohl Beumelburg das Grauen von Verdun als junger Soldat persönlich erlebte, avancierte er in seinen Büchern zum erklärten Gegner der Pazifismusbestrebungen der Weimarer Republik und half damit, den nächsten Krieg zu ermöglichen. Ein Zusammenhang, der sich dann auch den beteiligten Schülerinnen und Schülern im unmittelbaren Vergleich seines Weltkriegsromans „Gruppe Bosemüller“ mit Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ immer wieder aufdrängte. Dabei gewann die Lektüre beider Bücher gerade auch vor dem Hintergrund der täglichen Nachrichtenbilder aus der Ukraine eine bisweilen beklemmende Aktualität. „Ich hatte wirklich das Gefühl, den Jugendlichen im zurückliegenden Schuljahr weit über den rein historischen Stoff hinaus auch die einschneidende Bedeutung des aktuellen Krieges für die heutige Zeit vermitteln zu können“, zeigte sich AG-Leiter Dr. Krieger abschließend vom besonderen Interesse und Engagement seiner Schützlinge beeindruckt, zumal diese daraufhin selbst den Wunsch zu der Verdunfahrt geäußert hätten: „Bedauerlich war nur, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler der AG an der Exkursion hatten teilnehmen können...“

Tags:

Comments are closed

KATEGORIEN
ARCHIVE
Wir sind EUROPASCHULE!
Wir sind eine akkreditierte Erasmus+ Schule!
Wir sind eine „Nachhaltige Schule“!
Wir sind eine Schule ohne Rassismus und mit Courage

SoR-SmC

Wir sind ein G8GTS-Gymnasium!

Wir sind ein G8GTS-Gymnasium

Wir stehen im Trialog der Kulturen.

Wir sind eine Schule im Trialog der Kulturen

Wir haben einen aktiven Schulsanitätsdienst.

Wir bilden Schüler für den Schulsanitätsdienst aus.

Bei uns kann man ein FSJ absolvieren.

Wir kooperieren mit dem Kulturbüro Rheinland-Pfalz