Auerhaus? Kein Schreibfehler, sondern Programm: Nicht nur für die vielschichtige Romanvorlage von Bov Bjerg, sondern auch für den Kurs Darstellendes Spiel der MSS 3 des Gymnasiums Traben-Trarbach, der die Bühne der Realschule+ in Traben im Januar zu „seinem Haus“ machte und es mit seiner Inszenierung des erfolgreichen Jugendromans eroberte.

Auerhaus ist vor allem ein Experiment: In dem Roman tun sich sechs Jugendliche in den 80er-Jahren als WG zusammen, nicht zuletzt, um einen von ihnen nach einem Selbstmordversuch zu retten. Sie schaffen sich einen Rückzugsort, an dem sie gemeinsam versuchen, das Erwachsenwerden zu meistern, sodass sie eine prägende Zeit miteinander verbringen. Experiment war es aber auch für den Kurs Darstellendes Spiel des Abiturjahrgangs, der endlich zeigen konnte, was in langer Vorbereitungszeit überlegt, geplant, ausprobiert, diskutiert, verworfen, neu geplant und schließlich intensiv geprobt worden war: eine ganz eigene Adaption und Umsetzung des Erfolgsromans.

Und das Experiment ging auf. Bei zahlreich erschienenem Publikum gelang es den Schülerinnen und Schülern trotz ihres anfänglichen Lampenfiebers, direkt von Beginn an eine grandiose Leistung an den Tag zu legen und die Zuschauer sowohl zu berühren als auch immer wieder zum Lachen zu bringen. Dabei konnten die anfänglichen Schwierigkeiten der Adaption des Romans zum Vorteil umgemünzt werden: Aus dem Erzähler, der in die Vergangenheit blickt und stark reflektiert, wird eine Figur auf der Bühne, die immer wieder aus der eigentlichen Handlung heraustritt und im Vordergrund der Bühne spricht. Das Konzept des Stückes mutete dann auch sehr modern an mit fließenden Übergängen, viel Tempo, Kurzweiligkeit, aber auch Atemlosigkeit und Humor. Die Rollen waren z.T. mehrfach besetzt und durch das Bespielen auch des Zuschauerraums wurde die vierte Wand durchbrochen und damit die Distanz zwischen Spiel und Publikum immer wieder außer Kraft gesetzt.

Natürlich berührte die jugendlichen Zuschauerinnen und Zuschauer auch das Thema besonders: Die Frage nach dem Sinn des Lebens und ob „Birth – School – Work – Death“ wirklich alles sein soll, sind Fragen, die dieser Coming-of-Age-Stoff stellt. Dabei wird der Ton der literarischen Vorlage durchaus getroffen, auch weil der Inhalt klug auf das Wesentliche verdichtet wurde.

Den Erfolg hat diese Inszenierung neben den beteiligten engagierten Schülerinnen und Schülern und der Leiterin Hilke Müller auch dem Zusammenwirken der Schulgemeinschaft zu verdanken: Da wurden Requisiten im Kunstkurs entworfen, die Technik-AG mit ihrem Leiter Achim Peters und Mika Peifer (Klasse 7) als Lichttechniker des Abends kümmerte sich um den technischen Ablauf, und Kollegen und viele Schüler saßen als moralische Unterstützung im Publikum. Hervorzuheben ist auch noch die gute Kooperation mit der Realschule: Wieder einmal wurde dankenswerterweise die Aula unkomplizierte bereitgestellt.

Ein Theaterexperiment also, das gerne wiederholt werden darf!

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