Im Rahmen der „Kritischen Pause“ gedachte die Schulgemeinschaft des Gymnasiums der Opfer der Reichspogromnacht. In einer kurzen Ansprache erläuterte die SoR-AG (Schule ohne Rassismus) die historischen Hintergründe dieses Gedenkens:  „Am 9. und 10. November  1938 kam es in Deutschland zu einem von den Nationalsozialisten  organisierten Pogrom, das Wort bedeutet gewaltsame Ausschreitungen, gegen die Deutschen jüdischen Glaubens.
Während dieser Ausschreitungen wurden rund 1.000 Synagogen im Gebiet des Deutschen Reichs in Brand gesetzt oder zerstört und etwa 7.000 jüdische Geschäfte und kleine Läden demoliert. Hunderte Privatwohnungen wurden verwüstet oder beschädigt. Es wurden Menschen verletzt, verhaftet und getötet.

Das passierte auch in Traben-Trarbach, in anderen Orten an der Mosel und auf dem Hunsrück.
Die zerschlagenen Scheiben und die mit Glassplittern übersäten Straßen gaben den Ausschreitungen im Volksmund den Namen „Kristallnacht“.

Das Novemberpogrom 1938 geschah vor den Augen der deutschen Bevölkerung. Zudem war der 9.11.1938 war der Beginn der systematischen Verfolgung und Vernichtung des europäischen Judentums und der Anfang der Shoah, an deren Ende 6 von 11 Millionen europäische Jüdinnen und Juden ermordet worden waren.“

Dann berichtete die SoR-AG vom Schicksal Ernst Schoemann, der 1919 am Gymnasium Traben-Trarbach Abitur gemacht hat. Er war Sohn des Textilkaufmanns Sigmund Schoemann, der sein Bekleidungsgeschäft in der Brückenstraße 20 in Traben-Trarbach hatte (heute Kortmanns). Nach dem Abitur wurde er Rechtsanwalt und ging nach Frankreich, weil die Lage für Juden in Deutschland immer gefährlicher wurde. Seine Eltern wurden in Auschwitz ermordet. Er selbst überlebte mit seiner Frau und seinen Kindern nur mühsam die Nazizeit.

Ernst Schoemanns Tochter Myriam Daru-Schoemann, mit der die SoR-AG in Kontakt steht, wünschte sich, dass nicht nur aller Opfer des Nationalsozialismus und der ehemaligen jüdischen Abiturienten der Schule gedacht werden sollte – Ernst Schoemann (Kröv), Dr. Max Isaak (Enkirch), Hans-Isaak Loeb (Enkirch), Friedrich Bender (Zell), Berthold Seiferheld (Kröv), Milian Schoemann (Traben-Trarbach), Ehrenfried von Tschirnhaus (Barmen), Fritz Berg (Bernkastel), Fritz Lieser (Bernkastel), Martin Schmitz (Traben-Trarbach), sondern auch aller israelischen und palästinensischen Opfer im aktuellen Krieg. Zum Abschluss der „Kritischen Pause“ hielten Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen Kerzen in den Händen und die gesamte Schulgemeinschaft legte eine Schweigeminute in diesem Sinne ein, um die Toten zu ehren und in Stille Anteil an ihrem Schicksal zu nehmen.

 

 

 

 

 

 

 

Tags:

Comments are closed

KATEGORIEN
ARCHIVE
Wir sind EUROPASCHULE!
Wir sind eine akkreditierte Erasmus+ Schule!
Wir sind eine „Nachhaltige Schule“!
Wir sind eine Schule ohne Rassismus und mit Courage

SoR-SmC

Wir sind ein G8GTS-Gymnasium!

Wir sind ein G8GTS-Gymnasium

Wir stehen im Trialog der Kulturen.

Wir sind eine Schule im Trialog der Kulturen

Wir haben einen aktiven Schulsanitätsdienst.

Wir bilden Schüler für den Schulsanitätsdienst aus.

Bei uns kann man ein FSJ absolvieren.

Wir kooperieren mit dem Kulturbüro Rheinland-Pfalz