Die Schulgemeinschaft des Gymnasiums Traben-Trarbach hat während einer Kritischen Pause der Opfer der Reichspogromnacht und aller Opfer der nationalsozialistischen Diktatur gedacht.
In der Nacht des 9. November 1938 brannten Synagogen und jüdische Geschäfte, Jüdinnen und Juden wurden getötet, geschlagen, verschleppt. Deutschlandweit wurden rund 1.400 Gebetsräume, 267 Synagogen und etwa 7500 Geschäfte jüdischer Einzelhändler zerstört. Auch an der Mosel markierte die sogenannte „Reichskristallnacht“ den Beginn des Holocausts.
Die SoR (Schule ohne Rassismus) – AG initiierte traditionell die Gedenkfeier. Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen gestalteten Bücher, in denen sich die Namen der jüdischen Abiturienten ab 1900 und ihre Geschichte finden und nannten die Namen vor einer Schweigeminute:
Ernst Schömann (Kröv), Dr. Max Isaak (Enkirch), Hans-Isaak Loeb (Enkirch), Friedrich Bender (Zell), Berthold Seiferheld (Kröv), Milian Schömann (Traben-Trarbach), Ehrenfried von Tschirnhaus (Barmen), Fritz Berg (Bernkastel), Fritz Lieser (Bernkastel). Martin Schmitz (Traben-Trarbach) musste die Schule 1935 verlassen, überlebte Auschwitz und den Marsch nach Bergen-Belsen. Er berichtete in seiner alten Schule mehrfach über sein Schicksal.
Besonders eindringlich war das stille Gedenken angesichts des Davidsterns aus Teelichtern und den zu Ehren der Abiturienten gebastelten und mit ihren Namen versehenen Friedenstauben. Im Rahmen der Schweigeminute gedachten die Anwesenden nicht nur der Opfer des Holocaust, sondern auch den Opfern der aktuellen Konflikte und Kriege im Nahen Osten, in der Ukraine und weltweit. Diese Geste sollte den Wunsch nach Frieden und Menschlichkeit über alle Zeiten hinweg betonen.
Zum Abschluss der Veranstaltung dankte die SoR-AG den Anwesenden für ihre Aufmerksamkeit und betonte die Bedeutung von Bildung und Engagement im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus. Die Mitglieder machten deutlich, dass sich eine solche Dynamik der Ausgrenzung und Verfolgung niemals wiederholen darf und alle Jetzt (!) dafür eintreten müssen.
Das Gymnasium Traben-Trarbach hat mit dieser Gedenkfeier ein eindrucksvolles Zeichen gesetzt – gegen das Vergessen und für eine friedliche und solidarische Zukunft.
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