Radfahren macht schlau – das galt wohl bei dieser Radtour nach Kröv in besonderem Maße.
Geradelt wurde ausnahmsweise nicht über Stock und Stein durch die heimischen Wälder, sondern ganz gemütlich über den Radweg nach Kröv. Anlässlich der Jubiläumsfeiern „100 Jahre Kröver Nacktarsch“ gab es dort einen interessanten Vortrag von Dr. Christof Krieger, Leiter des Mittelmosel-Museums, unter dem Titel „Als die Nazis den Kröver Nacktarsch verboten haben…“.
Für die Schüler wurde der Abend zu einer anstrengenden, aber interessanten Lehrstunde in Heimatkunde und Weinwirtschaft. Sie erfuhren, dass das Nacktarsch-Etikett 1922 erstmals Weinflaschen des Weinguts Schnitzius-Müllers zierte, dass es sich schnell als äußerst werbewirksam erwies und dass die Kröver diese Lagebezeichnung, die eigentlich gar keine ist, gegen alle möglichen Widerstände und Anfeindungen moralischer Art zu verteidigen wussten.
Der Abend war also nicht nur eine historische Lehrstunde, sondern auch eine marktwirtschaftliche, die aufzeigte, dass ein modernes Phänomen eigentlich schon alt ist: Jeder Skandal und jeder Eklat, das zeigt der Streit um das Nacktarsch-Etikett, erhöht die Werbewirksamkeit des umstrittenen Produktes, weil er Aufmerksamkeit erzeugt.
Nach dem Vortrag machte das Team noch ein Gruppenfoto vor der Scheune, zu dem sich auch der ehemalige Schulleiter des Gymnasiums, Herbert Kreber, gesellte. Herr Kreber freute sich zu sehen, dass sich junge Schüler seiner ehemaligen Schule den Vortrag angehört hatten. Er erzählte ihnen noch ein paar lustige Geschichten von Radtouren und Skilagern aus seiner aktiven Zeit.
Nach mehr als zwei Stunden Stillsitzens und intensiven Zuhörens bekamen die Schüler dann endlich den ersehnten Auslauf und drehten unter dem nächtlichen Sternenhimmel noch eine Trainingsrunde über den Mont Royal und den Reiler Hals.
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