Sternfahrt statt Rundfahrt - Fair Play-Radtour mit neuem Konzept

Zülpich, 16.- 22.07.22 Ihre letzte Schulwoche verbrachten etwa 100 Schüler*innen aus RLP und NRW im World Fair Play Camp in Zülpich.

Von dort aus erkundeten sie mit ihren Rädern die Umgebung und „erfuhren“ in anspruchsvollen Tagestouren zwischen 80 und 100 Kilometern viel Interessantes zu ökologischen, politischen und sozialen Themen.

World-Fair-Play-Tour 2022

Die Fair Play-Tour ist in RLP inzwischen ein fest etabliertes Event, das sich seit 1999 aus ersten Radtouren mit Jugendlichen zu einem grenzüberschreitenden europäischen Projekt entwickelt hat. Über 300 Schüler der Großregion treffen sich seither in der letzten Schulwoche zu einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Rundtour mit Tagesetappen von 90 – 130 Kilometern. Sie stellen sich bei der Tour einer  besonderen sportlichen Herausforderung  und setzen ein Zeichen für ein friedliches Europa, für den Fair Play-Gedanken und gegen Hunger und Armut in der Welt.

Das Gymnasium Traben-Trarbach gehört zu den ältesten Unterstützern der Tour: Seit 20 Jahren beteiligt die Schule sich mit LebensLäufen an den Fair Play-Benefizaktionen und seit 2003 ist das Gymnasium durchgehend mit Teams bei der Tour vertreten. So konnten die Schüler dazu beitragen, dass für tausende Kinder in Ruanda und Burundi neue Schulen errichtet wurden.

In den letzten beiden Jahren war die Tour durch die  Widrigkeiten der Corona-Pandemie gefährdet. Die Veranstalter reagierten spontan mit  zahlreichen Einzelaktionen, welche die Tour ersetzten.

2021 erprobte Herbert Ehlen, einer der Hauptorganisatoren, ein neues Konzept: Aus der Rundtour wurde eine Sternfahrt mit Basiscamp in Blankenheim, bei der durch gezielte Denkanstöße auch die Klimafrage Berücksichtigung finden sollte. Wie aktuell diese Thematik geworden ist, zeigte die Flutkatastrophe im Ahrtal: Der katastrophale Starkregen traf mitten in die Tour, sorgte für ein abruptes Ende des entspannten Radelns und machte aus den  Schülern Betroffene. Bei ihrem spontanen Hilfseinsatz erfuhren sie hautnah, was passiert, wenn aus der Klimawende eine Klimakatastrophe wird.

In diesem Jahr ließ die Sportakademie in Trier die alte Rundtour aufleben, während Herbert Ehlen bei seinem neuen Konzept blieb. Für sein zweites World Fair Play Camp hatte er Zülpich als Standort gewählt. Hier fanden die Teilnehmer an der Karl-von-Lutzenberger Realschule ideale Bedingungen: eine geräumige Turnhalle zum Übernachten, eine gut geführte Mensa und modern eingerichtete Klassenräume für die abendlichen Teambesprechungen und Diskussionsrunden.

Von Zülpich aus  starteten die Schüler, aufgeteilt in drei Gruppen, zu Zielen im Umkreis von etwa 50 Kilometern. Jeder Tag führte zu einem neuen Ziel und so erhielten die Schüler Denkanstöße zu den unterschiedlichsten Themen. Besucht wurden u.a. die Baumhäuser von Wald-Aktivisten am Hambacher Forst, die gigantischen Abraumhalden im Braunkohletagebau bei Weisweiler, das Haus der Geschichte in Bonn, das Freilichtmuseum Kommern, ein Kletterpark in Brühl, die NS-„Eliteschule“ Vogelsang und das naturnahe See-Bad in Zülpich.

Die Touren 2022

Die Tagesetappen fielen etwas kürzer aus als bei der klassischen Tour. Dafür blieb abends Zeit für ein gemeinsames Aufarbeiten des tagsüber Gesehenen. Die abendlichen Reflexionsrunden entwickelten sich mehr und mehr zu angeregten Diskussionen, in denen man sich intensiv austauschte.

Zusätzlich blieb genügend Freiraum für Gruppenaktivitäten, zum Kennenlernen der anderen Camp-Teilnehmer, für Spiele und abendliches Schwimmen im nahegelegenen See.

Das neue Konzept der Tour -  verantwortungsbewusster,  nachhaltiger, ökologischer, regionaler – kam bei Betreuern und Schülern gut an. Die drei großen Ziele (Leistungsbereitschaft, vernünftiges Verhalten und Fair Play gegenüber Mensch und Umwelt) wurden nicht nur propagiert, sondern gelebt und dadurch auch verinnerlicht. Die Jugendlichen konnten das, was sie tagsüber „erfuhren“, abends thematisieren und diskutieren, erlebten also die Bildungsinhalte in besonderer Anschaulichkeit.

Nach vielen positiven Rückmeldungen zeigte Herbert Ehlen, der Initiator des Camps, sich zuversichtlich, dass das Motto der Tour „Alles hängt mit allem zusammen“ anschaulich wurde und bei Schülern und Betreuern das Verständnis für die Klimaprobleme gewachsen ist, die Zuversicht aber bleibt: „Wir haben (noch) alles in der Hand!“

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