Das Militär-Tier Woyzeck kriecht auf allen Vieren auf seiner Käfigbühne herum, frisst Erbsen, würgt sie hinunter, hetzt, leidet, lebt nach dem Takt eines penetranten Weckers, immer auf dem Sprung, immer getrieben. Vom Hauptmann verhöhnt, von Marie betrogen, vom Tambourmajor getreten und vom Doktor als Laborratte missbraucht: Woyzeck leidet auf seiner Abwärtsspirale in die Tragödie.

Schauspieler Rouven Honnef spielt virtuos alle Rollen und alle Figuren – auch als Puppen, verleiht ihnen Leben, Charakter und reißt das junge Publikum mit in diese kaputte Welt der gequälten Kreatur. Honnef gehört zum THEATERmobileSPIELE aus Karlruhe , das am 15. Juli zu Gast in Traben-Trarbach war. Eigentlich machen sie Klassenzimmertheater, aber zum Schuljubiläum im Heinrich Held Haus vor der gesamten MSS machten sie eine Ausnahme. Dennoch blieb die beabsichtigte intime Spielsituation mit ihrer besonderen Intensität, in der Woyzeck theatral zum Ausstellungsstück eines psychischen Verfalls wird. Mit minimalen Mitteln erzeugt Honnef maximale Atmosphäre: Ein wenig grün-graue Kleidung, die herumliegt, eine kleine Spielfläche, ein käfigartiger Zaun, ein paar Requisiten, etwas Musik – das reicht, um Woyzecks Käfigwelt spürbar zu machen, seine geistige Zerrüttung zu erleben.

Wie intensiv dieses Erlebnis war, konnte man am Applaus ablesen und am Interesse in der Nachbesprechung. Hier stellten die Schülerinnen und Schüler besonders Fragen zum Schauspielberuf und zum Werdegang von Honnef. Diese Fragemöglichkeit rundete das Theaterevent ab.

 

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